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Der Trend zum exzessiven Rauschtrinken bei Teenagern setzt sich fort. So ist die Zahl der alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen 2009 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen - auf 2.550.
Gerechnet auf jeweils 100.000 Jungen und Mädchen in der Altersgruppe von 11 bis 20 Jahren, betrug die Zahl der Fälle 290, teilt die Techniker Krankenkasse (TK) mit. 2008 waren es 274 Fälle je 100.000 Teenager. Das entspricht einem Anstieg von rund sechs Prozent. Die Angaben beziehen sich auf TK-versicherte Kinder und Jugendliche. Im Zeitraum von 2004 bis 2009 stieg die Zahl der alkoholbedingten Klinikbehandlungen um mehr als 80 Prozent an.
Oft trinken Kids Alkohol, weil sie dadurch "besser drauf" sind oder meinen, in ihrer Clique besser anzukommen. Mädchen und Jungen sind durchschnittlich 13 Jahre alt, wenn sie das erste Mal Alkohol trinken. Beim so genannten Koma-Saufen, dem absichtlichen Betrinken bis zum Rausch, schütten Teenager in kurzer Zeit große Mengen Bier, Wodka, Wein, Mixgetränke oder andere alkoholische Getränke in sich hinein.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist dieses so genannte "Binge-Drinking" - nach dem englischen Ausdruck "binge" für Gelage - weit verbreitet. Jeder fünfte Jugendliche trinkt einmal im Monat fünf oder mehr alkoholische Getränke.
Häufig wissen die Teenager viel zu wenig über die möglichen Folgen des Alkoholkonsums. Psychotherapeut Johannes Klüsener sagt: "Wer größere Mengen Alkohol in kurzer Zeit trinkt, kann sich schnell in Lebensgefahr bringen. Noch bevor den Jungen und Mädchen übel wird und sie deshalb zu trinken aufhören würden, kann der Alkohol bereits auf tiefe Regionen des Gehirns wirken und zum Beispiel eine Atemlähmung verursachen."
Auch geringe Mengen Alkohol sind für den jungen Organismus gesundheitsschädlich. Alkohol - ein Zellgift - hemmt das Wachstum, schädigt die Leber und beeinträchtigt die Gehirnfunktionen. Betroffene werden vergesslich, können sich schlecht konzentrieren und lassen in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit nach. Bei jungen Menschen ist zudem die Gefahr, alkoholabhängig zu werden, besonders hoch. Wer trinkt, gerät öfter als nüchterne Altersgenossen in Schlägereien und wird häufiger bei einem Autounfall verletzt. Alkoholisierte Jugendliche gehen zudem eher ungewollte, risikoreiche und gesundheitsgefährdende Sexualkontakte ein. Auch die Gefahr, Opfer von sexueller Gewalt zu werden, steigt, sobald Alkohol im Spiel ist.
Die TK setzt deshalb auf Diplom-Psychologen und Diplom-Sozialarbeiter mit langjähriger Berufserfahrung in der Suchtberatung: Sie klären Jugendliche in einem individuellen und vertrauensvollen Gespräch über die gesundheitlichen und sozialen Folgen des Komasaufens auf. In mehr als 20 Metropolregionen in Deutschland bietet die TK die professionelle Beratung unter dem Motto SToP (Starke Teens ohne Promille) an. Weil häufig auch das Umfeld eine wichtige Rolle spielt, können Jugendliche ihre Eltern oder Freunde zum Gespräch mitbringen.
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