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Das Wissenschaftliche Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller relevanten Fachbereiche angehören, beschloss neue Empfehlungen zu Grenzwerten für den Konsum alkoholischer Getränke.
Der Konsum von alkoholischen Getränken ist grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von akuten und chronischen Erkrankungen und sozialen Problemen verbunden. In den letzten Jahren wurden von verschiedenen medizinischen Gesellschaften Schwellendosen im Umgang mit Alkohol publiziert, bei deren Einhaltung ein relativ niedriges Risiko für die Entstehung alkoholassoziierter Störungen besteht. Diese Empfehlungen variieren international wie auch von Fachgesellschaft zu Fachgesellschaft abhängig davon, ob es sich dabei um Ernährungswissenschaftler, Gastroenterologen, Suchtmediziner, Onkologen oder Kardiologen handelt.
?Jeder Mensch hat ein individuell unterschiedliches Risiko für alkoholbezogene Störungen, bedingt durch das Zusammenspiel seiner genetischen Ausstattung und seiner Lernerfahrungen?, so Professor Karl Mann, der Sprecher des Wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS. Zusammengefasst bedeutet das: Die risikoarme Schwellendosis im Umgang mit Alkohol liegt für einen Mann bei 20 bis 24 g Alkohol pro Tag und bei einer Frau bei 10 bis 12 g Alkohol pro Tag. Diese Grenzwerte gelten für gesunde Menschen ohne zusätzliches genetisches oder erworbenes Risiko. Wichtig ist der Hinweis, dass diese risikoarme Trinkmenge nicht jeden Tag getrunken werden sollte. 20 bis 24 g Alkohol entsprechen etwa 0,5 bis 0,6 l Bier oder 0,25 bis 0,3 l Wein mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt.
Professor Jobst Böning, der Vorsitzende der DHS, berichtet, dass das Kuratorium auch Stellung zu dem in den letzten 15 Jahren häufig publizierten Nutzen von mäßigem Alkoholkonsum genommen hat: ?Alkohol wurde in bestimmten Dosen vor allem von Kardiologen empfohlen. Der ältere Mensch nach durchgemachtem Herzinfarkt oder mit mehr als einem Risikofaktor für einen Herzinfarkt kann von einer kleinen Menge Alkohol - bis zu 30 Gramm pro Tag beim Mann - profitieren, während es für jüngere Menschen ohne solche Risikofaktoren keinerlei Nutzen gibt. Doch auch dieser vorbeugende Effekt von Alkohol auf die Gefäße ist in der Zwischenzeit wieder in Zweifel gezogen worden.?
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