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Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt seit 1973 in regelmäßigen Abständen die Repräsentativbefragung ?Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland? durch. Für diese Befragungen werden bundesweit etwa 3.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren ausgewählt und befragt. Die Ergebnisse der im Jahr 2004 (vor Einführung der Sondersteuer auf Alkopops) durchgeführten Erhebung zum Alkoholkonsum Jugendlicher liegen nun vor.
Die Ergebnisse bestätigen eine besorgniserregende Entwicklung im Alkoholkonsum Jugendlicher. Während das regelmäßige Bier-, Wein- und Spirituosentrinken seit 25 Jahren kontinuierlich abnimmt, hat sich der Anteil Jugendlicher, die alkoholische Mixgetränke konsumieren, zwischen 2001 und 2004 von 8 auf 16 Prozent verdoppelt. Ursache hierfür ist der Verkauf und die intensive Vermarktung der Alkopops. Sie gehören zu den beliebtesten alkoholischen Getränken Jugendlicher. Dies gilt bereits für die Gruppe der 12- bis 15-Jährigen. Entgegen den Verbotsregelungen im Jugendschutzgesetz trinken von den unter 16-Jährigen 25 Prozent mindestens einmal im Monat Alkopops. Bei den 16- bis 19-Jährigen sind es 55 Prozent.
Durch die Einführung von Alkopops trinken Jugendliche häufiger und mehr Alkohol. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass 12- bis 25-Jährige im Durchschnitt pro Woche 68,8 Gramm reinen Alkohol zu sich nehmen, bei der letzten Befragung im Jahr 2001 lag dieser Anteil noch bei 53,9 Gramm.
Riskant im Sinne von Rauschtrinken verhält sich mehr als ein Drittel der Jugendlichen. 34 Prozent (43 Prozent Männer, 25 Prozent Frauen) haben in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf oder mehr Alkoholgetränke hintereinander getrunken. 5 Prozent von ihnen praktizieren dieses sogenannte ?binge drinking? sogar sechsmal oder noch häufiger im Monat. Knapp 40 Prozent hatten in den letzten 12 Monaten ein- oder mehrmals einen Alkoholrausch.
Das Durchschnittsalter für den ersten Alkoholrausch liegt bei 15,5 Jahren. Am meisten trinken die 16- bis 19-Jährigen regelmäßig Alkohol. Sie haben am häufigsten ?binge-drinking-Episoden? und sind auch am häufigsten betrunken. Mit steigendem Alter wird dann wieder weniger getrunken und auch ein Alkoholrausch wird wieder unwahrscheinlicher.
Je intensiver Jugendliche sich mit Freunden treffen und auf Partys gehen, desto häufiger und riskanter wird Alkohol getrunken. Von denjenigen, die mindestens einmal in der Woche ausgehen, haben 48 Prozent im letzten Monat ?binge-drinking? praktiziert, bei denjenigen, die selten oder nie ausgehen, liegt dieser Anteil bei 7 Prozent.
Sowohl ?binge-drinking? als auch ein Alkoholrausch werden von rund der Hälfte der Befragten als große gesundheitliche Gefahr eingeschätzt. Das Wissen allein reicht aber nicht aus, um sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Erst wenn zum Wissen ein positives Gesundheitsbewusstsein hinzukommt, erfolgt das Rauschtrinken seltener.
?Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, dass die Bundesregierung auf die steigende Entwicklung des Alkopopkonsums mit dem Gesetz zur Verbesserung des Schutzes junger Menschen vor Gefahren des Alkohol- und Tabakkonsums und der damit verbundenen Erhebung einer Sondersteuer zum 2. August diesen Jahres reagiert hat. Begleitend dazu hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ihre Aufklärungsangebote bereits in diesem Sommer verstärkt?, so deren Direktorin Dr. Elisabeth Pott. Eine der wesentlichen Maßnahmen ist die Aktion ?Bist du stärker als Alkohol?? gewesen. Hierbei ist die BZgA mit speziell geschulten Jugendlichen - sog. Peers - in deutschen und niederländischen Ferienregionen sowie bei Jugendveranstaltungen vertreten, in denen Jugendliche auf ihren riskanten Alkoholkonsum angesprochen werden. Mit rund 20.000 jungen Menschen erfolgte auf diesem Weg eine intensive Diskussion über die gesundheitlichen Gefahren des Alkoholkonsums.
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