Alkoholkonsum Jugendlicher geht zurück

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat zwischen März und April 2005 eine Repräsentativbefragung zur Entwicklung des Alkoholkonsums 12- bis 25-Jähriger durchgeführt. Der Alkopopkonsum steht dabei im Mittelpunkt der Erhebung. Ziel der Untersuchung ist die Überprüfung der Auswirkungen des ?Alkopopsgesetzes? vom 2. August 2004, in dem eine Sondersteuer auf spirituosenhaltige Alkopops sowie eine Kennzeichnungspflicht festgelegt wurden. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass bei Jugendlichen sowohl der Alkopopkonsum als auch der Alkoholkonsum insgesamt zurückgegangen sind.

Der Anteil der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen, die mindestens einmal im Monat spirituosenhaltige Alkopops trinken, geht von 28 Prozent im Jahr 2004 auf 16 Prozent im Jahr 2005 zurück. Noch deutlicher reduzieren die 12- bis 15-Jährigen den Konsum: Von 20 Prozent in 2004 auf 10 Prozent in 2005. Wesentliche Gründe für diese Entwicklung sind der gestiegene Preis dieser Getränke durch die Einführung der Alkopopsteuer und ein besseres Wissen über die gesundheitlichen Gefahren.

Die BZgA hat die Jugendlichen auch zum Konsum wein- und bierhaltiger Alkopops und zum Alkopopspulver befragt. Beide Produktarten unterliegen nicht der Sondersteuer. Trotzdem geht auch hier der Anteil Jugendlicher, die wein- und bierhaltige Alkopops mindestens einmal im Monat trinken, von 23 auf 21 Prozent zurück. Das Alkopops-Brausepulver spielt so gut wie keine Rolle für junge Menschen. 0,58 Prozent der 12- bis 15-Jährigen und 0,78 Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben dieses Produkt pro Monat getrunken.

Um zu prüfen, ob der Konsumrückgang bei den Alkopops durch andere Alkoholika ersetzt wird, hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auch den Konsum weiterer Alkoholarten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bier und Spirituosen in unveränderter Menge getrunken werden. Ein Rückgang ist bei Wein/Sekt und Cocktails/Longdrinks zu beobachten, vor allem bei männlichen Jugendlichen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen zeichnet sich insgesamt ein Rückgang in der Alkoholmenge bei Jugendlichen ab. Nahmen die 12- bis 17-Jährigen im Jahr 2004 noch 43,9 Gramm pro Woche durch alkoholische Getränke zu sich, so liegt die konsumierte Alkoholmenge im Jahr 2005 bei 35,7 Gramm pro Woche. Auch der riskante Alkoholkonsum nimmt in dieser Altersgruppe ab: Der Anteil Jugendlicher, die in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf oder mehr Gläser hintereinander getrunken haben (Binge Drinking) geht von 23 auf 19 Prozent zurück.

?Der Rückgang beim Alkopopkonsum ist beeindruckend?, betont Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. ?Dieses Ergebnis zeigt, wie erfolgreich ein Zusammenspiel gesetzgeberischer und präventiver Maßnahmen im Bereich der Suchtprävention sein kann. Dennoch darf keine Entwarnung beim Alkoholkonsum junger Menschen gegeben werden. Mit einer wöchentlichen Alkoholmenge von 35,7 Gramm bei den minderjährigen Jugendlichen dürfen wir mit unseren Präventionsbemühungen auf gar keinen Fall nachlassen. Um Jugendliche auch weiterhin für einen risikoarmen Alkoholkonsum zu sensibilisieren, ist neben gesetzgeberischen Maßnahmen vor allem die Verstärkung der präventiven Ansätze notwendig. Ein umfangreiches Angebot an Präventionsmaßnahmen für Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen ist notwendig, um die jetzt eingeleitete positive Entwicklung zu einem langfristigen Trend werden zu lassen?, so Dr. Pott weiter.

BZgA
Artikel vom 26. Juli 2005

 

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