Direkt zu: Navigation, Suche
Im Vorfeld der Karnevalstage weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf die Risiken des Alkoholkonsums bei Kindern und Jugendlichen hin
Wenn der Alkohol in der Karnevalszeit reichlich fließt nehmen gerade junge Menschen das zum Anlass, Alkohol zu trinken, obwohl sie es nach dem Jugendschutzgesetz noch gar nicht dürfen, oder sie trinken mehr, als sie vertragen. Wie Repräsentativerhebungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen, ist mit der Einführung der Sondersteuer auf spirituosenhaltige Alkopops sowohl der Alkopopkonsum als auch der Alkoholkonsum insgesamt zurückgegangen. Dennoch ist diese Entwicklung kein Anlass zur Entwarnung.
So geben 19 Prozent der minderjährigen Jugendlichen zwischen 12 bis 17 Jahren an, in den letzten 30 Tagen mindestens einmal fünf oder mehr Gläser Alkohol hintereinander getrunken zu haben (Binge-Drinking). Der durchschnittliche Alkoholkonsum in dieser Altersgruppe liegt mit 35,7 Gramm reinem Alkohol pro Woche auf einem Niveau, das die BZgA als ausgesprochen bedenklich einstuft.
?Viele Jugendliche schätzen die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums völlig falsch ein?, erklärt Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. ?Alkohol ist ein Zellgift. Schon geringe Mengen sind für Jugendliche gesundheitsschädlich und schädigen dauerhaft die Gehirnzellen. Der im Wachstum befindliche Körper produziert noch nicht genügend Enzym, das den Alkoholabbau steuert. Damit bekommen Kinder und Jugendliche wesentlich schneller eine Alkoholvergiftung als Erwachsene. Häufige Rauschzustände führen zu Entwicklungsstörungen. Merkfähigkeit, Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit lassen ebenfalls nach.?
Vor diesem Hintergrund sollen junge Menschen, die sich noch im Wachstum befinden, ganz auf Alkohol verzichten. Diese Empfehlung liegt auch den Bestimmungen im Jugendschutzgesetz zugrunde, wonach Alkohol an unter 16-Jährige überhaupt nicht und Spirituosen sowie spirituosenhaltige Getränke erst an über 18-Jährige abgegeben werden dürfen.
Neben den gesundheitlichen Risiken weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auch auf die Gefahren beim Autofahren unter Alkoholeinfluss und auf die wachsende Gewaltbereitschaft mit steigendem Alkoholkonsum hin. Nach Angaben des ADAC geht jeder dritte Autounfall unter Alkoholeinfluss auf das Konto junger Menschen zwischen 18 und 24 Jahren. Was die Gewaltbereitschaft betrifft, so spielt bei jugendlichen Gewalttätern in 60 Prozent der Fälle Alkohol eine entscheidende Rolle.
Angesichts der bevorstehenden Karnevalstage empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung jungen Menschen, Alkohol in jedem Fall kontrolliert zu trinken und sich ein persönliches Limit zu setzen. Eltern sollten mit ihren Kindern über die Gefahren des Alkoholkonsums sprechen. Ebenso wichtig ist es, dass Eltern und Erwachsene ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. Jugendliche wie Erwachsene sollten Maß halten, denn mit viel Alkohol kann die Party schneller vorbei sein als einem lieb ist.
Dieses Informationsangebot benötigt Zeit und Geld, um ausgebaut und betrieben zu werden.
Spende jetzt 5 €, 10 € oder wieviel Du auch aufwenden magst, um
Suchtmittel.de zu erhalten!
Zur Spendenseite...