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Fünfzehn Jahre Forschung haben inzwischen genügend Belege dafür erbracht, dass zwischen der Verfügbarkeit von Alkohol und dem Vorkommen von zwischenmenschlicher Gewalt ein direkter Zusammenhang besteht. Eine Langzeitstudie des Prevention Research Center in Berkeley hat nun erstmals den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Verkaufsstellen von Alkohol und einem Krankenhausaufenthalt infolge von Tätlichkeiten untersucht. Die Erkenntnisse bestätigen, dass eine hohe Konzentration von Bars und anderen Alkoholverkaufsstellen mit höheren Gewaltraten einhergeht. Die Studie wird in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift "Alcoholism: Clinical & Experimental Research" veröffentlicht.
Die Wissenschaftler sammelten sechs Jahre lang ständig Daten aus 581 Postleitzahlgebieten in Kalifornien. Die Merkmale der lokalen Bevölkerung, wie etwa die Haushaltsgröße, und die Verkaufsstellen, wie etwa Bars und Gasthäuser, wurden mit Krankenhausaufnahmen als Folge der Tätlichkeiten korreliert. "Wir entdeckten, dass die Gewaltraten in den Gebieten mit großen Mengen von Bars und anderen Verkaufsstellen von Alkohol erheblich höher sind", erklärt Forscher Paul Gruenewald. "Dieser Zusammenhang erwies sich als unabhängig von anderen Aspekten, die häufig mit Gewalt assoziiert werden, wie etwa Armut und leerstehenden Wohnungen.
Gruenewald bringt vor, dass Bars und Lokale oft Risikogruppen anziehen, und das in einer Gegend, die sowohl Alkoholkonsum als auch soziale Interaktion fördert. "Für Individuen, die zu Gewalttätigkeiten neigen, gibt dies häufig Anlass genug, die Gewaltraten zu steigern", so Gruenewald. "Da kommt noch hinzu, dass man hohe Konzentrationen von Alkoholverkaufsstellen oft in Gemeinschaften mit wenig sozialer Kontrolle antrifft, wo zudem auch mehr andere gewaltbezogene Verbrechen begangen werden, wie etwa illegaler Drogenhandel oder Prostitution."
Alfred Uhl, Leiter der Wiener AlkoholKoordinations- und InformationsStelle (AKIS), teilt die Ansicht, dass es zu Ausbrüchen von Gewalttätigkeiten führen kann, wenn sich bestimmte Subkulturen in den Lokalen zusammenhäufen. "Es ist allerdings nicht die Konzentration der Lokale, die aggressiv macht: Es sind die Menschen selber", erklärt Uhl auf Nachfrage von pressetext. "Der Zusammenhang zwischen Lokaldichte und Aggressivität ist daher keineswegs ursächlich. Das lässt sich am Beispiel des friedlichen Wiener Bermuda-Dreiecks deutlich zeigen", so Uhl abschließend gegenüber pressetext.
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