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Mit Kartoffelschnapspest wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der gesundheitsschädigende Konsum von Kartoffelschnaps bezeichnet. Wegen der Einführung der Handels- und Gewerbefreiheit 1874, konnte nun jedermann so viel Alkohol ausschenken wie er wollte. Der minderwertige Kartoffelschnaps wurde in den Kleinbrennereien der schweizerischen Ackerbaukantonen hergestellt.
Billiger Schnaps wurde eine Droge. Die Arbeiterklasse benutzte ihn als Nahrungsersatz und als Betäubungsmittel. Erblindung und Tod durch die Fuselöle waren an der Tagesordnung. Da die Kantone nicht mehr Herr der Lage waren, wurde im Oktober 1885 die Bundesverfassung nach einem heftigen Abstimmungskampf angepasst, so dass 1887 das erste Alkoholgesetz in Kraft trat.
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