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Die Zahl der Jugendlichen, die wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken kommen, hat sich in Deutschland seit 1990 mindestens verdoppelt. Mitschuldig sei unter anderem der Konsum von schnapshaltigen Mischgetränken mit einem hohen Zusatz von Obstsäften oder anderen süßen Zugaben zur Überdeckung des Alkoholgeschmacks (Alcopops).
Da der Alkoholgehalt nicht mehr auffällt, sind diese Getränke für Jugendliche beiderlei Geschlechts interessant. Dies hat zum Teil gravierende Folgen. Nach Schätzung der Gesetzlichen Krankenkassen sind, im Jahr 2003, rund 11.000 Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs mindestens einmal im Krankenhaus behandelt worden. Das durchschnittliche Alter des Erstkonsums liegt derzeit bei Kindern zwischen 6 und 10 Jahren und liegt somit noch deutlich niedriger als der Erstkonsum von Tabak.
Die Zahl der alkoholabhängigen oder stark alkoholgefährdeten Jugendlichen wird auf 250 000 (in Deutschland) geschätzt. Bei dieser Schätzung handelt es sich nur um minderjährige Jugendliche. Nimmt man junge Erwachsene dazu, dürfte sich diese Zahl mindestens verdoppeln.
Bei Jugendlichen die bereits abhängig sind, handelt es sich meistens um Jungen. Mädchen neigen in diesem Alter eher zu Störungen des Essverhaltens (siehe Essstörung). Auch Jugendliche mit Suchtproblemen kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten, wobei alkoholkranke Jugendliche nicht selten aus Familien der höheren Schicht kommen.
So unterschiedlich die soziale Schicht des alkoholkranken Jugendlichen sein kann, so unterschiedlich kann auch ihr Sozialverhalten sein. Während allgemein angenommen wird, dass die süchtigen Jugendlichen auffallend chaotisch und asozial sind, ist vielmals das Gegenteil der Fall. Oft handelt es sich um eher schüchterne, freundliche und hilfsbereite Personen, die in der Regel nicht durch unangebrachtes Verhalten auffallen. Schüchternheit ist gerade bei jungen Menschen ein häufiger Grund für den Alkoholmissbrauch.
Viele Jugendliche werden von dem Image angezogen, das Spirituosenhersteller seit einigen Jahren in Marketingkampagnen verbreiten. So wurde z.B. Jägermeister mithilfe eines neu entwickelten, jugendlichen Images zu einem "Kult-Getränk", mit Alcopops wurden speziell im Hinblick auf junge Zielgruppen hochprozentige Spirituosen entwickelt.
Die Folgen einer Alkoholkrankheit bei einem Jugendlichen sind beträchtlich. Fast immer kommt es zu einem erheblichen Leistungsabfall in der Schule. Das zentrale Nervensystem, dass bei Jugendlichen weitaus empfindlicher ist als bei Erwachsenen, wird extrem in Mitleidenschaft gezogen. Depressionen, Wahnvorstellungen, Nachlassen des sexuellen Verlangens, Sprachstörungen u. ä. sind oft die Folge. Da der junge Organismus den regelmäßigen Alkoholkonsum nicht verarbeiten kann, entwickelt sich sehr schnell auch eine körperliche Abhängigkeit.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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