Alkohol in Maßen verbessert Geruchssinn

Eine geringe Menge Alkohol verbessert den Geruchssinn, wie das Weizmann Institute of Science ermittelt hat. Laut Forscherin Yaara Endevelt legen Erfahrungsberichte nahe, dass die Geruchsempfindlichkeit durch eine Art von Beschränkung im Gehirn verringert werden kann. Diese lässt sich unter bestimmten Bedingungen aufheben.

Die Wissenschaftler untersuchten, ob das Trinken von Alkohol zur Verringerung der hemmenden Signale, eine Auswirkung auf den Geruchssinn hat. Bei einem Geruchstest wurden 20 Freiwillige ersucht, drei verschiedene Flüssigkeiten zu riechen. Bei zweien handelte es sich um eine Mischung der gleichen sechs Gerüche, der dritte enthielt eine ähnliche Mischung, bei der jedoch ein Geruch ersetzt worden war. Jeder Teilnehmer hatte zwei Sekunden Zeit, an jeder der Flüssigkeiten zu riechen und dann zu sagen, welche ihnen auffielen.

Dieser Test wurde sechs Mal mit allen drei Flüssigkeiten wiederholt. Nun bekamen die Teilnehmer einen Drink, der 35 Milliliter Alkohol und einen gesüßten Traubensaft oder nur den Saft allein enthielt. Danach wurde der Test mit den gleichen Flüssigkeiten wiederholt. Bei einem ähnlichen Experiment wurden die gleichen Freiwilligen gefragt, welche der drei Flüssigkeiten einen rosenähnlichen Geruch hatte. Die Forscher erhöhten die Konzentration des Geruchs so lange, bis es den Teilnehmern gelang, drei Mal nacheinander die richtige Antwort zu geben.

"Scratch-and-Sniff"-Experimente

Die Forscher testeten in einem nächsten Schritt den Geruchssinn von Menschen in Rehovot und Herzliya. 45 Personen wurden ersucht, an einem sogenannten "Scratch-and-Sniff"-Test teilzunehmen, bei dem sie herausfinden sollten, welche der drei Geruchsmischungen sich von den anderen unterschied.

Bei allen drei Experimenten stellten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen dem Blutalkohol und dem Abschneiden bei den Tests fest. Geringe Mengen an Alkohol verbesserten die Testergebnisse. Zu viel Alkohol - also zwei Getränke pro Stunde bei Frauen und drei bei Männern - führten zu einer deutlichen Verringerung des Geruchssinns.

Endevelt hofft, mit Hilfe von Gehirnscans die diesem Phänomen zugrundeliegenden Mechanismen zu identifizieren. "Wenn wir mehr über diese Mechanismen wissen, die für eine Einschränkung des Geruchssinns verantwortlich sind, dann könnten wir vielleicht verstehen, warum manche Menschen ihren Geruchssinn verlieren oder er nur noch eingeschränkt vorhanden ist. Details der Studie wurden im Fachmagazin Behavioural "Brain Research" veröffentlicht.

Artikel vom 23. Juli 2014

 

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