Kippe aus, Flasche leer - Kommentar zum Alkoholkonsum von Jugendlichen

Jetzt rauchen Jugendliche weniger, dafür wird aber immer mehr gesoffen?! Entsprechende Studien haben gezeigt, dass Rauchverbote, drastische Warnhinweise und "Rauchen-ist-eklig"-Kampagnen nur dürftige Wirkung entfaltet haben, weil das Rauchverhalten überwiegend über den Zigaretten-Preis im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen gesteuert wird. Ein Päckchen Zigaretten für sieben Euro (in Norwegen: 20 Stück Marlboro für 11,50 Euro) wäre also den jungen Lungen und unserem Steuersäckel recht angenehm.

Nichts dergleichen beim Alkohol. Es ist auch keine Anti-Sauf-Initiative in Sicht, hier mag sich keine Partei engagieren. Vermutlich agiert die Sprit-Lobby in Berlin einfach geölter und raffinierter. Nach wie vor wird in der Alk-Werbung fein verbreitet, wer Szenegetränke eingießt, "gehöre dazu", außerdem färbe sich alles mild und rosa. An jedem Wochenende sind in den Altstädten und auf den Kneipenboulevards "Binge-Drinking", also Kampftrinken, Komalöten, Flatrate-Saufen, "All-you-can-drink für 99 Cent" oder "Bad-Girls-Nights" angesagt. Aber das Aufwachen in der Ausnüchterungs-Zelle ist kein Ritterschlag. Statt einer "Saufen-ist-eklig"-Kampagne also: Preise rauf! Aber drastisch.

Ein Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung.

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Mittelbayerische Zeitung
Artikel vom 10. Februar 2012

 

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