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Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheitspolitiker: Sie alle beteuern seit Jahren, das Komatrinken unter Jugendlichen eindämmen zu wollen. Bewirkt haben sie nichts. Im Gegenteil: Innerhalb eines einzigen Jahres ist die Zahl der Klinikbehandlungen wegen Alkoholvergiftungen bei jungen Leuten um erschreckende elf Prozent gestiegen.
Zu trösten vermag allein die Tatsache, dass es sich bei den Exzesstrinkern um eine kleine Minderheit unter den Jugendlichen handelt. Der weitaus größte Teil trinkt, wenn überhaupt, zumeist maßvoll. Alarmieren allerdings muss der Umstand, dass vor allem bei Mädchen im Alter von zehn bis 15 Jahren das Vollrauschtrinken massiv zunimmt. Hier scheinen alle Präventionsprogramme zu versagen.
Bleibt also nur eine Konsequenz: Die Abgabe von Alkohol an Minderjährige nicht länger als lapidare Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat zu verfolgen. Gleichgültig, ob Supermarktkassiererin, ob älterer Freund oder Freundin: Wer es zulässt, dass sich Kinder - und um die handelt es sich ja - ins Komatrinken, der begeht Körperverletzung. Das muss der Gesetzgeber endlich klarstellen.
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