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Gewiss, die Zahlen zum Alkoholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen sind dramatisch. Lösungen aber allein im Umfeld der Betroffenen zu suchen greift zu kurz. Alkoholmissbrauch ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das nur durch einen Mentalitätswechsel gemildert werden kann.
Solange Alkohol allgegenwärtig und alltäglich ist, wird Kindern und Jugendlichen schwer zu vermitteln sein, warum sie die Finger davonlassen sollen. Einen verantwortungsvollen Umgang mit der "Alltagsdroge Alkohol" müssen sie erst lernen - am besten in der Familie.
Doch nicht alle Eltern können oder wollen diese Arbeit leisten, und deshalb ist im zweiten Schritt der Staat gefragt. Nur: Gerade der Kinder- und Jugendschutz kommt im deutschen Föderalismus zu kurz. Ob Prävention in der Schule, Testkäufe durch Minderjährige oder nächtliches Verkaufsverbot - die Entscheidungen sind Ländersache. Dabei ist das Jugendschutzgesetz ein Bundesgesetz, das obendrein bereits zahlreiche bewährte Regelungen zum Umgang mit Alkohol enthält.
Dass 2008 allein 4500 Kinder unter 15 Jahren mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert wurden, zeigt, wie dringend gehandelt werden muss. Aber eben nicht nur in der Politik, sondern in der gesamten Gesellschaft.
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