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Mönchengladbach ist jetzt fast so berühmt wie Rom. In Italiens Hauptstadt wurde den Fußball-Fans zum Champions-League-Finale im Mai der Zapfhahn für drei Tage zugedreht, in der kleinen Großstadt am Niederrhein erlässt der Oberbürgermeister für einen halben Samstag ein Alkoholverbot in der Innenstadt. Damit soll die Gefahr von Ausschreitungen vor dem Bundesliga-Spiel zwischen der Borussia und dem 1. FC Köln gebannt werden.
Ein ehrenwerter Versuch, der allerdings von falschen Voraussetzungen ausgeht. Natürlich gibt es Fußball-Fans, die unter dem Einfluss von Alkohol schon mal das Pöbeln und Rempeln übertreiben. Die wahre Gefahr aber bilden gut organisierte Hooligan-Horden, die sich als Hochleistungssportler der Gewalt fühlen. Deren Droge ist die Randale, sie beziehen ihren Kick aus der Schlägerei. Alkohol als Enthemmungsmittel brauchen sie gar nicht. Sie werden die beispiellosen Bemühungen der Stadt Mönchengladbach als zusätzlichen Anreiz begreifen in einem perversen Wettbewerb.
Gegen diesen Zynismus hilft weder Alkoholverbot noch Sozial-Tätschelei. Und ein Stadionverbot für Hooligans schon gar nicht. Denn das verlagert das Problem in die Innenstädte. Es helfen nur harte Strafen.
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