Alkoholwerbung ermutigt Minderjährige nicht zum Trinken. Obwohl sich die Zahl von Alkohol-Anzeigen im Internet verdoppelt hat, halten die werbenden Unternehmen die Marketing-Beschränkungen in Bezug auf Jugendliche unter 18 Jahren weitgehend ein, so das Ergebnis eines aktuellen Berichts der britischen Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA).

Laut dem Bericht ist die Kategorie Alkohol die zweitpopulärste im Netz nach Presse-Anzeigen. Dennoch gab es bei keiner einzigen der untersuchten Online-Anzeigen in diesem Bereich eine Übertretung der Richtlinien. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse einen Tag vor der angekündigten Präsentation einer kritischen Studie der British Medical Association zum Thema Alkoholwerbung und junge Menschen, berichtet der Guardian.

Insgesamt untersuchte die ASA 456 Alkoholwerbungen quer durch alle Mediengattungen, inklusive TV und Radio, Plakat und Online. Dabei fand die Werbeaufsicht nur fünf Fälle (ein Prozent), in denen die geltenden Richtlinien übertreten wurden. Zwei der zu beanstandenden Kampagnen liefen im britischen Fernsehen und betrafen die Cider-Marke Magners. Auffallend ist, dass sich unter den fünf Fällen keine sogenannte Alkopops-Marke befand, die generell am ehesten auf sehr junge Zielgruppen ausgerichtet sind und dort als besonders populär gelten.

"Großbritannien hat unter anderen die strengsten Richtlinien für Alkoholwerbung weltweit", sagt Guy Parker, Chef der ASA. Die Aufsichtsbehörde sei weiterhin darum bemüht, sicherzustellen, dass Alkoholwerbung verantwortungsvoll umgesetzt werde. Auch in Deutschland wurden Anfang des Jahres die Regeln für Alkoholwerbung verschärft. Alkoholwirtschaft, Handel, Agenturen und Medien haben sich geeinigt, die freiwilligen Verhaltensregeln für alkoholhaltige Getränke zu erweitern. "Die Richtlinien für Alkoholwerbung sind weltweit ganz unterschiedlich. Deutschland zählt aber eher zu den liberaleren Ländern", so Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW).