Kommentar zum Kampf gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen

Es ist auf beiden Seiten des Rheins dieselbe alarmierende Entwicklung: Immer mehr Jugendliche lassen sich systematisch volllaufen. Viele werden mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht; manche kommen beim Komasaufen zu Tode.

In Frankreich reagiert die Politik jetzt mit einem Gesetz, das über die in Deutschland geltenden Regelungen hinausgeht. Nicht einmal eine Flasche des leichtesten französischen Landweins darf ein 17-Jähriger hier künftig erwerben; der Kauf von Tabak und Alkohol ist für Minderjährige tabu.

Die Nationalversammlung sendet damit eine erfreulich klare und konsequente Botschaft aus, die als Vorbild dienen kann. Tatsächlich ist angesichts der jeweils großen Missbrauchsgefahr nicht einzusehen, warum in Deutschland bei der Altersgrenze zwischen dem Kauf von Zigaretten und dem von Alkoholika unterschieden wird. Beides an das Erreichen der Volljährigkeit zu koppeln erscheint sinnvoll und zumutbar. Es hindert den Jugendlichen auch nicht, zum Essen ein (unbedenkliches) Glas Wein zu trinken. Verboten wird der Verkauf, nicht generell der Konsum.

Der Trend zum Komasaufen wird sich indes allein durch strengere Gesetze nicht stoppen lassen. Mindestens ebenso wichtig sind Aufklärung und Prävention. Und daran hapert es - diesseits ebenso wie jenseits des Rheins.

Neue Osnabrücker Zeitung
Artikel vom 10. März 2009

 

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