Alkoholkonsum erhöht Brustkrebsrisiko

Der Konsum von Alkohol kann auch in kleinen Mengen zur Erhöhung des Brustkrebsrisikos beitragen. Das haben Studien von Medizinern des US National Cancer Institute (NCI) ergeben. Besonders jene Brustkrebsarten, die Östrogenrezeptor- und Progesteronrezeptor-positiv sind, seien betroffen.

Seine Forschungsergebnisse hat das Team um Jasmine Lew kürzlich auf einer Tagung der American Association for Cancer Research vorgestellt. In einer zweiten Studie haben Forscher der Georgetown University in Washington D.C. zudem die Verbindung zwischen dem Risiko einer Brustkrebserkrankung und zwei Genen untersucht, die an der Verstoffwechslung des Alkohols beteiligt sind.

Die Mediziner des NCI haben für ihre Studie rund 184.000 postmenopausale Frauen über einen durchschnittlichen Zeitraum von sieben Jahren begleitet. Dabei beobachteten sie, dass Frauen, die weniger als einmal am Tag Alkohol tranken, ein um sieben Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko im Vergleich zu Abstinenzlern hatten. Bei Frauen, die ein oder zwei alkoholische Getränke zu sich nahmen, war das Risiko um 32 Prozent erhöht. Diejenigen, die mehr als drei Gläser Alkohol täglich konsumierten, wiesen sogar ein um 51 Prozent erhöhtes Risiko auf. Das gesteigerte Risiko wurde aber vor allem bei Tumoren beobachtet, die als Östrogenrezeptor-positiv und Progesteronrezeptor-positiv identifiziert wurden - immerhin 70 bis 80 Prozent aller Mammakarzinome. Die Forscher vermuten daher, dass der Einfluss von Alkohol auf Brustkrebs über Auswirkungen auf das Hormon Östrogen zustande komme. Das Brustkrebsrisiko sei unabhängig von der Art des konsumierten ähnlich ausgefallen, so das NCI-Team.

"Seit Jahren wissen wir, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Alkoholkonsum und Brustkrebs gibt, aber niemand weiß bisher, wie die zugrunde liegenden biologischen Mechanismen aussehen", erklärt Catalin Marian, Studienleiterin von der Goergetown University die Motivation ihrer Untersuchung, "Der logische Schritt war, mit der Analyse der Gene zu beginnen, die am Alkoholmetabolismus beteiligt sind." Zwei dieser Gene, genannt ADH1B und ADH1C, konnten die Forscher in Verbindung mit der Verdopplung des Brustkrebsrisikos setzen. Dennoch warnen die Mediziner vor voreiligen Schlüssen. "Das ist eine Annahme. Studien diesen Typs eignen sich gut, um Hypothesen aufzustellen. Es handelt sich aber nicht um eine konkrete Schlussfolgerung", so Marian.

"Die Zahl der auftretenden Neuerkrankungen steigt seit den 1980er Jahren, momentan geht man von 57.000 Brustkrebsneuerkrankungen pro Jahr aus", so Joachim Bertz vom Robert-Koch-Institut. "Gleichzeitig nimmt aber die Mortalität bei Brustkrebs seit Mitte der 1990er ab. Das lässt sich darauf zurückführen, dass der Krebs in immer günstigeren Stadien erkannt wird und gezielter therapiert werden kann", erläutert der Krebsdatenexperte weiter. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate habe sich in den vergangenen Jahren auf 81 Prozent erhöht. Dennoch sei Brustkrebs die häufigste "bösartige Neubildung" bei Frauen in Deutschland und weltweit. Durchschnittlich jede elfte Frau in Deutschland erkranke demnach im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs.

Artikel vom 16. April 2008

 

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