Kommentar zur trinkenden Jugend

Die Studie über den Konsum legaler und illegaler Drogen durch 14- bis 16-Jährige zeigt eine angepasste Jugend: Kaum wird das Qualmen und Kiffen zunehmend als "uncool" angesehen, sinken auch die Zahlen derjenigen Teenager rapide, die zu Nikotin und Cannabis greifen.

Zugleich folgen die Kinder und Jugendlichen den Ansichten der Erwachsenen, dass Alkohol Prosit und nicht Problem bedeute. Die unterschätzte Gefahr war schon bei Cannabis verhängnisvoll für Tausende junger Menschen, umso prekärer droht sich die Fehleinschätzung des tückischen Alkohols auf Millionen Gefährdeter auszuwirken.

Das jüngst bei Jugendlichen mit Erschrecken beobachtete Zuschütten bis zur Besinnungslosigkeit erweist sich als Spitze eines Eisberges: Überraschend viele gewöhnen sich bereits in frühester Jugend an regel- und übermäßigen Alkoholkonsum. Der übliche Ruf nach dem Gesetzgeber zieht bei dieser Fehlentwicklung nicht. 14- bis 16-Jährigen ist Kauf und öffentlicher Konsum von Alkohol in der Regel verboten.

Wenn jeder Fünfte aber sogar Hochprozentiges ohne weiteres bekommen kann, läuft bei der Kontrolle ziemlich viel schief von der krass versagenden Verantwortung der Spirituosen-Verkäufer ganz zu schweigen. Es gibt viel zu tun.

Rheinische Post
Artikel vom 21. März 2008

 

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