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Suchtforscher wissen: Bei eingeschränkter Verfügbarkeit sinkt der Missbrauch von Alkohol. Die Frage ist daher, ob ein Verkaufsverbot ab Mitternacht die Möglichkeit Jugendlicher, an Wodka oder Bier zu kommen, wirkungsvoll begrenzt.
Die Antwort ist: eher nein. Verbote gibt es bereits. Würden sie eingehalten, könnten 16-Jährige keinen harten und 15- Jährige gar keinen Alkohol kaufen. Die Realität sieht leider anders aus. Mehr Kontrollen wären daher sinnvoller als neue Verbote. Dass Tankstellen in den Morgenstunden die Bierdosen in den Regalen lassen sollen, die Lokale aber länger öffnen und damit Alkohol ausschenken dürfen, mag zudem nicht ins Konzept passen. Das so genannte Warmtrinken, von einer Minderheit der Jugendlichen an einigen Tankstellen und weit mehr Plätzen zelebriert, beginnt in aller Regel weit vor 24 Uhr.
Szenekenner sagen: Wer um Mitternacht noch nicht betrunken ist, erreicht diesen Zustand auch später nicht mehr. Allein deshalb ist der Glaube, den Kampf gegen übermäßigen Alkoholkonsum Jugendlicher mit nachmitternächtlichen Verkaufsverboten gewinnen zu können, lebensfremd. Natürlich darf man die Frage stellen, ob Schnapsverkauf zum Kerngeschäft von Tankstellen zählen muss. Denn zum klassischen Reiseproviant für eine Autofahrt sollten Spirituosen eigentlich nicht zählen - egal, ob vor oder nach Mitternacht. Aber auch da helfen nur Kontrollen.
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