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Festtage sind meist auch verbunden mit Alkoholkonsum in der Familie. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. in Hamm empfiehlt einen äußerst behutsamen Umgang mit dem Wunsch des Nachwuchses, «mittrinken» zu dürfen. Keinen Alkohol für die Jüngsten, stattdessen alkoholfreie Alternativen, lautet die Leitlinie. Für ältere Kinder können rigide Verbote aber auch Versteckspielerei und Manipulation rund um den Alkohol bewirken. Ein begrenztes Nippen und Anstoßen sollten die Lust an der riskanten Übertretung der Verbote mindern und künftige Schäden verhindern.
Eine Reihe von Festtagen stehen vor der Tür, die hierzulande traditionsgemäß mit reichlich Alkoholischem begossen werden. Wer Weihnachten, Silvester und Neujahr zusammen mit Kindern und Jugendlichen begeht, wird irgendwann vor der Situation stehen, dass der Nachwuchs auch einmal probieren möchte, was in den Gläsern der Erwachsenen als so gut und süffig gepriesen wird. Oft genug hängen die Schoko-Miniaturschnapsflaschen sogar im Weihnachtsbaum; wer will den Youngstern da verdenken, von diesem offenbar so besonderen Gut Alkohol auch einmal naschen zu wollen?
Die DHS empfiehlt den Eltern einen äußerst behutsamen Umgang mit den Trinkwünschen ihrer Kinder. Es darf nie vergessen werden: Wer schon in jungen Jahren auf den Geschmack gebracht wird und Alkohol trinkt, erhöht sein Risiko beträchtlich, später Probleme mit dem Alkohol zu bekommen. Deshalb sollten Kleinkindern und Grundschülern und -schülerinnen niemals alkoholische Getränke angeboten werden. Auch das nett gemeinte, weil den Zusammenhalt von Familie und Gruppe fördernde Anstoßen mit Alkoholika sollte für die Kinder immer mit alkoholfreien Getränken stattfinden. Bier, Wein und Schnaps führen bei den lieben Kleinen aus Geschmacksgründen meist sowieso nur zu Grimassen. Die Verbote sollten nicht einfach vom Himmel fallen, sondern immer erklärt werden. Etwa damit, dass der Alkohol vom kindlichen Körper noch nicht «verarbeitet» werden kann.
Wenn Verbote ihren Zweck verfehlen
Ein generelles Abschirmen älterer Kinder vor dem Alkohol kann allerdings in das Gegenteil umschlagen. Wer sich im Alter von 13-14 Jahren seine Lust nicht mehr einfach verbieten lässt, so wie die Großen zu handeln, wird Mittel und Wege finden, sein begehrtes Getränk zu bekommen. Heimlich zuzulangen, wenn ein Erwachsener nicht aufpasst, zu manipulieren, bis ein weniger strikter Alkoholkonsument großzügig den gewünschten Schluck gewährt oder am Ende des Abends unauffällig die Reste der stehen gelassenen Gläser zu leeren, führen zu Versteckspielen, schuldbeladenem Klima und falschen Vorstellungen hinsichtlich des Alkoholkonsums.
Die Präventionsfachleute der DHS halten es demgegenüber für besser, in Festsituationen, deren Ausnahmecharakter deutlich betont wird, ein gelegentliches Nippen und Anstoßen, etwa mit Sekt bei älteren Kindern, zuzulassen. Allerdings gilt auch hier: keine harten Spirituosen und süßlichen Liköre, keine Lobgesänge auf den Alkohol und seine Wirkungen und erst recht kein Nachschenken. Ziel sollte sein, ein begrenztes Mitmachen zu ermöglichen, dem Alkohol dabei die Faszination zu nehmen und einen risikofreien Umgang mit alkoholischen Getränken zu vermitteln.
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