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Alkohol ist neben Nikotin das am weitesten verbreitete und akzeptierte Suchtmittel in unserer Gesellschaft. Alkohol gilt als Genussmittel und wirkt sowohl berauschend, als auch desinfizierend und ätzend. Das Suchtpotenzial scheint teilweise kaum ernst genommen zu werden - trotz der rund 42.000 Alkoholtoten, die Deutschland pro Jahr zu verzeichnen hat.
Schon in der Kindheit werden oft die ersten Erfahrungen mit alkoholhaltigen Getränken gemacht und unter Jugendlichen genießt das so genannte ?Komatrinken? immer mehr Beliebtheit. Alamierende Fakten, wo die Risiken auf kurze und lange Sicht doch so breit gestreut und gefährlich sind.
Alkohol ist ein Zellgift. Es gelangt schnell in den Blutkreislauf und kann entspannend wirken. Die allgemeine Stimmung wird gehoben, das Selbstwertgefühl gesteigert. Manchmal kann jedoch auch das Gegenteil eintreten und der Konsument wird durch den Alkohol aggressiv und gereizt. Die Gewaltbereitschaft steigt in solch einer Situation rasant an. Die Kontroll- und Steuerungsfähigkeit werden durch den Konsum außer Kraft gesetzt, weshalb auch das Führen von Fahrzeugen nach der Einnahme alkoholischer Getränke verboten ist.
Die Konzentration sowie die Reaktionsfähigkeit nehmen erheblich ab und oftmals ist ein normales Gespräch aufgrund von einem Verlust über Sprache nicht mehr möglich. Ängste lassen sich durch Alkohol mindern, die Kontaktfreude hingegen steigt und man kommt leichter miteinander ins Gespräch.
Durch Alkohol kann eine körperliche Abhängigkeit ebenso entstehen wie eine psychische. Akute Gefahr tritt bei einer Überdosierung, in Form einer Alkoholvergiftung ein. Langfristig ist durch den Alkohol eine Schädigung der Organe, wie beispielsweise der Leber zu sehen. Frauen sind hierbei mehr gefährdet als Männer. Auch die Gehirnfunktion und das Nervensystem überstehen einen regelmäßigen Alkoholkonsum nicht unbeschädigt. Oftmals treten Persönlichkeitsveränderungen auf und in einem fortgeschrittenen Stadium kann es zu Wahnvorstellungen kommen.
Auch kommen Schädigungen der Bauchspeicheldrüse oder des Herzens vor. Alkohol zerstört außerdem Gehirnzellen. Dies äußerst sich zunächst in einer Einschränkung der Erinnerungsfähigkeit, dann in einer Verringerung der Intelligenz, bis es schließlich zum geistigen Abbau kommt.
Problematisch, aufgrund der sozialen Umstände, sind oftmals Teufelskreise die von der Trägheit und Lustlosigkeit zu einem Jobverlust und einer Kontaktaufgabe, also Isolierung, der Betroffenen führen.
Kurzfristige Folgen treten bereits ab dem Konsum einer geringen Alkoholmenge auf. Mit 0,3 Promille ist bereits die Sehleistung vermindert, die Aufmerksamkeit lässt nach, das Reaktionsvermögen sinkt und die Risikobereitschaft steigt. Ab 0,8 Promille kommt es zu einer ausgeprägten Konzentrationsschwäche, einer Art Tunnelblick (durch die Einschränkung des Gesichtsfelds um rund 25 Prozent), einer Verlängerung der Reaktionszeit um 30 bis 50 Prozent, Gleichgewichtsstörungen sowie einer zunehmenden Enthemmung mit Selbstüberschätzung.
Bei 1,0 bis 2,0 Promille verschlechtert sich die Sehfähigkeit weiterhin, die Reaktionsfähigkeit und das Gleichgewicht sind erheblich gestört. Es kommt zu Verwirrtheit oder Sprech- und Orientierungsstörungen. Die Kritikfähigkeit nimmt ab, die Aggressionsbereitschaft hingegen nimmt zu. Bei 2,0 bis 3,0 Promille kommt es bereits zu starken Störungen in den Bereichen Gleichgewicht, Konzentration und Gedächtnis. Es findet eine Muskelerschlaffung statt und das Reaktionsvermögen ist kaum noch vorhanden. Zusätzlich zur Verwirrtheit kann es zu Erbrechen kommen.
Bereits ab 3,0 Promille kann es bei Erwachsenen zu Bewusstlosigkeit und eventuell
einem Gedächtnisverlust kommen. Die Atmung wird schwach, gegebenenfalls kommt es
zur Unterkühlung oder Reflexlosigkeit. Ab 4,0 Promille können Lähmungen auftreten,
ebenso wie unkontrollierte Ausscheidungen. Außerdem kann ein Koma-Zustand erreicht
werden, im schlimmsten Fall kommt es zu einem Atemstillstand und Tod.
Von einer Alkoholsucht spricht man wenn eine Person regelmäßig große Mengen Alkohol konsumiert. Oft ist dies mit dem psychischen Zwang verbunden, ohne Alkohol keinen Spaß haben oder Problemen nicht entkommen zu können. Häufig trinken Betroffene bereits am Morgen alkoholische Getränke. Eine ständige Alkoholfahne spricht zudem für einen Missbrauch.
Mehr Informationen zum Thema bietet die Kategorie Alkoholsucht
an.
Symptome für einen baldigen Zusammenbruch oder Schock sind folgende: Übelkeit, schneller aber schwacher Puls sowie Blässe. Tritt eines davon ein, so ist folgendes zu tun: zunächst sollte ein Notarzt gerufen werden, dem die eingenommenen Substanzen und Mengen soweit möglich genannt werden sollten. Der Betroffene sollte in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Kinder und Jugendlichen reagieren empfindlicher auf Alkohol als Erwachsene. Für Kleinkinder
können bereits 0,5 Promille Blutalkohol zum Tod führen. Sollte ein Kind Alkohol konsumiert
haben, ist umgehend ein Notarzt zu verständigen.
In Deutschland darf laut Jugendschutzgesetz kein Alkohol an Personen unter 16 Jahren abgegeben werden. Getränke, die Branntwein enthalten, sollen laut Gesetz erst Personen über 18 Jahren zugänglich sein. Ist ein Erziehungsberechtigter anwesend, so ist es bereits 14-Jährigen gestattet, nicht-branntweinhaltige, alkoholische Getränke zu konsumieren.
Das Führen von Fahrzeugen unter Alkoholeinfluss ist verboten. Jährlich kommt es in
Deutschland zu rund 50.000 Unfällen durch Alkoholeinfluss. Im deutschen Strafgesetzbuch
heißt es: "Wer im Verkehr [...] ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses
alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das
Fahrzeug sicher zu führen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe
bestraft" (Stand: 2006). Diese Regelung gilt auch für Fahrradfahrer. 2007 wurde von
der Bundesregierung beschlossen, dass für Fahranfänger in der Probezeit die Null-Promille-Grenze
gilt.
Generell gilt in Deutschland, dass es eine Geldstrafe oder ein Entzug der Fahrerlaubnis bereits ab 0,3 Promille geben kann, das offizielle Fahrverbot gilt ab 0,5 Promille.
Alkohol ist zum Beispiel in Supermärkten oder Gastronomiebetrieben aber auch an Tankstellen erhältlich und wird fast immer getrunken. Denkbar ist aber auch die Einnahme über Speisen (Pralinen, Zusatz beim Kochen) oder durch Gase. Atmet man stark von Alkohol getränkte Luft, so wird der Alkohol ebenfalls aufgenommen. Geringe Mengen Alkohol findet man außerdem in Bananen sowie wenigen weiteren Lebensmitteln.
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